Deutsche Senioren-Einzelmeisterschaft 2004 03. –12. September 2004 in Templin Ein Bericht von Ferdinand Niebling |
Die Hessischen Schachsenioren hatten dieses Jahr eine weite
Reise zu bewältigen. Templin liegt etwa 50 km nördlich von Berlin
in der Uckermark. Die Uckermark in Brandenburg - das sind Wälder, zahlreiche
Seen, Moore und ausgedehnte Heidelandschaften.
Direkt am Ufer des Lübbesees, in der Nähe der Naturtherme Templin,
liegt das Ferienhotel Templin, ein wunderschöner Ort für Ferien,
Sport und Tagungen, auch für unsere 16. Deutsche Senioren-Einzelmeisterschaft
2004.
Die alte kleine Stadt Templin im hügel- und seenreichen Gebiet der Uckermark
liegt mitten im Templiner Seenkreuz. Die alte Stadtmauer mit 51 Türmen,
Wiekhäusern und Stadttoren ist noch vollständig erhalten. Von den
schweren Zerstörungen 1944 ist nichts mehr zu sehen; es wurde alles detailgetreu
restauriert.
Nun zu Schach:
222 Spieler und Spielerinnen hatten den Weg nach Templin gefunden. Deutlich
weniger als in den Jahren zuvor, sicher nicht nur der weiten Entfernung wegen,
sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen. Viele Senioren haben weniger
Geld zur Verfügung, da muß auch das Lieblingshobby Schach darunter
leiden.
Erstmalig wurde die Deutsche Meisterschaft in 2 Klassen ausgetragen. Spieler
mit einer DWZ-Zahl unter 1800 hatten die Möglichkeit, im B-Turnier zu
spielen.
Eine Umfrage bei den Teilnehmern während des Turniers ergab eine eindeutige
Zustimmung zu dieser Aufteilung, so daß es wohl auch in den nächsten
Jahren dabei bleiben wird.
21 Hessische Spieler hatte die weite Reise nicht gescheut. Das erfreulichste
war die Erringung der Deutschen Nestorenmeisterschaft (ab 75 Jahre) von Schachfreund
Wolfgang Kripp aus Offenbach. Er erspielte sich 5,5 Punkte aus 9 Runden. Uns
anderen Hessen blieb der ganz große Erfolg diesmal versagt.
Am besten hat Dr. Reinhard Zunker gespielt; er hatte vor der letzten Runde
noch Chancen, unter die Preisträger zu kommen, unterlag aber dann dem
FM Rotstein, der damit Deutscher Seniorenmeister 2004 wurde..
Die Plazierungen der hessischen Spieler:
17. | Dr. Reinhard Zunker | 6,0 | Punkte |
45. | Wolfgang Kripp | 5,0 | Punkte |
47. | Ferdinand Niebling | 5,0 | Punkte |
80. | Siegfried Limberg | 4,5 | Punkte |
94. | Wolfgang Schmieder | 4,5 | Punkte |
96. | Manfred Ullrich | 4,0 | Punkte |
98. | Franz Schlag | 4,0 | Punkte |
104. | Dr. Horst Braun | 4,0 | Punkte |
114. | Reinhard Roth | 4,0 | Punkte |
123. | Gerhard Laux | 3,5 | Punkte |
127. | Oswald Smits | 3,5 | Punkte |
132. | Gerd Scholz | 3,5 | Punkte |
144. | Horst Brosette | 3,0 | Punkte |
146. | Adalbert Kutyma | 3,0 | Punkte |
159. | Franz-Josef Krämer | 2,5 | Punkte |
161. | Günter Becker | 2,0 | Punkte |
162. | Klaus Wiegand | 2,0 | Punkte |
26. | Siegfried Weber | 5,0 | Punkte |
29. | Rudolf Reichert | 4,5 | Punkte |
47. | Dr. Doris Lübbers | 3,0 | Punkte |
-- | Jürgen Schwichtenberg * | 1,5 | Punkte |
* mußte wegen des Todes seiner Mutter nach 3 Runden das Turnier abbrechen |
Ehre, wem Ehre gebührt: Die Meister aus der ehemaligen Sowjet-Union Jefim
Rotstein, Eduard Bakhmatov und Boris Khanukov waren dem Feld deutlich überlegen
und erreichten auch in dieser Reihenfolge mit je 7,5 Punkten das Ziel. Bester
Deutscher wurde als Vierter Klaus Klundt aus Bayern.
Die Turniere verliefen ausnahmslos fair und freunschaftlich. Das tadellos
arbeitende Organisationsteam unter Klaus Gohde hatte keine Probleme zu bewlältigen.
Den Spielern und ihren zahlreich mitgekommenen Lebenspartnern wurde ein unterhaltsames
Begleitprogramm geboten, u.a. eine Stadtführung durch Templin, eine Dampferfahrt
auf den Templiner Seen, sogar eine Modenschau und ein Kabarett (die Formlosen),
letzteres leider auf äußerst dürftigem Niveau.
Templin war für uns ein unvergeßliches Erlebnis. Es wartet nun
die Senioren-Weltmeisterschaft in Halle
Ferdinand Niebling